Die Zuckerrübe ist eine bedeutende Quelle für die Zuckerproduktion, wobei etwa 70 % des weltweit produzierten Zuckers aus Zuckerrohr und nur 30 % aus Zuckerrüben gewonnen werden. Besonders in gemäßigten Klimazonen erzielt die Zuckerrübe jedoch hohe Erträge und ist aus ökonomischer Sicht von großer Bedeutung. Letzteres war zumindest bis zur Zuckermarktreform im Jahr 2006 der Fall, nach der die Zuckerrübenproduktion im EU-Markt verstärkt den Schwankungen der Weltmarktpreise ausgesetzt war. In den letzten Jahren (mit Ausnahme von 2012 und 2023) hat sich die Zuckerrübe eher als Fruchtfolgeglied etabliert und steht im Deckungsbeitrag auf unserem Betrieb meist nur an dritter Stelle.

Die "Königin der Feldfrüchte" wird auf unserem Betrieb seit etwa 1920 angebaut. Seit den ersten Jahren des Zuckerrübenanbaus hat sich einiges verändert. Heute ist sowohl die Ernte als auch der Transport der Zuckerrüben überbetrieblich organisiert. Besonders anspruchsvoll ist die Produktionstechnik, insbesondere die Aussaat, die für einen gleichmäßigen Feldaufgang der als Ziel etwa 90.000 Pflanzen pro Quadratmeter eine feine und gleichmäßige Vorbereitung des Saatbetts erfordert. Zur Verbesserung der bodenphysikalischen Eigenschaften wird vor der Aussaat zusätzlich Branntkalk ausgebracht. Die Saat erfolgt dann mit einem Einzelkornsägerät. In den letzten Jahren lagen die durchschnittlichen Erträge bei etwa 900 Dezitonnen pro Hektar bei einem Zuckergehalt von rund 18 %.