Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens auf der Erde. Sie umfasst die gesamte Vielfalt der lebenden Organismen, einschließlich der genetischen Vielfalt innerhalb von Arten, der Vielfalt der Arten selbst und der Vielfalt der Ökosysteme, in denen diese Arten leben. Deshalb ist diese insbesondere für die Landwirtschaft von besonderer Bedeutung, schließlich werden etwa 50 % der gesamten Landfläche in Deutschland landwirtschftlich und rund 30 % forstwirtschaftlich genutzt.
Überall dort, wo wir keine Lebensmittel produzieren und weder Ackerbau noch Forstwirtschaft betreiben, integrieren wir blühende Elemente oder pflanzen Büsche und Bäume. Je nach Verfügbarkeit nehmen wir auch an Fördermaßnahmen teil, wie beispielsweise dem bayerischen Kulturlandschaftsprogramm „KULAP“. Mit weniger Bürokratie und einem weniger streng überwachten Ansatz, der eher nach dem Motto „Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht“ funktioniert, wäre jedoch noch deutlich mehr möglich. Besonders die ständige Gefahr der „Selbstenteignung“ spielt eine wichtige Rolle, weshalb oft keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden. So könnten beispielsweise mehr Hecken und Sträucher gepflanzt werden, wären da nicht Behörden, die anschließend sofort Mindestabstände und Eintragungen in öffentliche Kataster fordern. Diese Vorschriften erschweren es, auf freiwilliger Basis die Biodiversität zu fördern, und diejenigen, die sich dafür einsetzen, werden im Grunde bestraft.
Dennoch haben wir große Freude an einer blühenden Landschaft und versuchen, ohne Dritte einzubeziehen, Maßnahmen umzusetzen nach dem Motto: „Tue Gutes, aber sprich lieber nicht darüber :-).“ Schließlich profitieren auch wir Landwirte von einer funktionierenden Flora und Fauna. Besonders am Betrieb wird der Grundsatz der „sustainable intensification“ beachtet. Das bedeutet, dass wir dort, wo wir beispielsweise Lebensmittel auf dem Acker produzieren, versuchen, den Ertrag zu maximieren und die Umweltbelastungen so gering wie möglich zu halten. Auf Flächen ohne Produktionsfunktion, wie etwa für Lebensmittel, setzen wir auf die Maximierung der Biodiversität. Dies ist auch ein Grund, warum wir am Betrieb bislang nicht auf ökologischen Landbau gesetzt haben.